Gletschereis

Gletschereis. Foto von Markus Mauthe
Gletschereis im Los-Glaciares-Nationalpark in Patagonien. Der Nationalpark schützt Teile des patagonischen Eisfeldes, das größte Süßwasserreservoir Südamerikas. Als klimagesteuerte Systeme sind Hochgebirgsgletscher besonders vom Klimawandel gefährdet. © Foto: Markus Mauthe/Greenpeace.

Aktuelle Nachrichten

Die Alpengletscher verschwinden

(09.04.2019) Mit Hilfe von Satellitendaten haben Forscher den Rückgang der Alpen­gletscher untersucht: vom Jahr 2000 bis 2014 haben diese rund 17 Prozent des Gletscher­eises verloren; und unabhängig von der Entwicklung der Treibhausgasemissionen dürfte der Rückgang aufgrund der Trägheit der Eisschmelze bis Mitte des Jahrhunderts weitergehen, so dass die Alpengletscher bis 2050 etwa die Hälfte ihrer Masse von 2017 verlieren werden. Wie es danach weitergeht, hängt aber von den Treibhausgasemissionen ab: folgen diese dem IPCC-Pfad mit den geringsten Emissionen, kann bis Ende des Jahr­hunderts noch etwa ein Drittel der ihrer heutigen Masse erhalten bleiben, im schlimm­sten Fall könnten die Alpengletscher im Jahr 2100 weitgehend verschwunden sein. (Dazu passt auch die unten aufgeführte Berechnung für den Aletschgletscher.)

Veröffentlichung in The Cryosphere (09.04.2019)

(12.09.2019) Forscher der ETH Zürich haben den Rückgang des Aletschgletschers, mit über 22 Kilometer Länge und bis zu 800 Meters Dick der größte Gletscher der Alpen berechnet. Im günstigsten Fall – wenn es gelingt, wie im Pariser Übereinkommen ver­einbart, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C zu begrenzen – wird er bis Ende des Jahrhunderts noch über 50 Prozent seiner Eismasse verlieren; im schlimmsten Fall werden nur noch ein paar Eisfelder von ihm übrig sein.

ETH Zürich: Schlechte Aussichten für den Aletschgletscher


Aktueller Klimabericht des IPCC

(30.09.2013) Aktuelle Zahlen zum Rückgang des Gletschereises sind im kürzlich er­schienenen Beitrag der Arbeitsgruppe 1 zum 5. Sachstandsbericht des IPCC enthalten, der den aktuellen Wissensstand zum Klimawandel zusammenfasst. Demnach nahm die Eismasse der Gletscher der Erde im Zeitraum von 1993 bis 2009 um 275 Milliarden Tonnen pro Jahr ab. Das Schmelzen der Eisschilde trug zuletzt (zwischen 1993 und 2010) mit 0,76 Millimeter pro Jahr zum Anstieg des Meeresspiegels bei (zum Anstieg des Meeresspiegels siehe aktuelle Nachrichten Ozean).

Der Verlust des Gletschereises wird auf jeden Fall weitergehen: Selbst bei einem Emissionsszenario, das ehrgeizige Klimaschutzmaßnahmen annimmt, dürfte das Volumen der Gletscher auf der Erde bis zum Ende des Jahrhunderts dem Bericht zufolge zwischen 15 und 55 Prozent zurückgehen. Gehen die Emissionen ungebremst weiter, dürfte der Verlust zwischen 35 und 85 Prozent liegen.

Weitere Informationen:
Der 5. UN-Klimareport.

Jürgen Paeger 2013 – 2020